Montag, 7. Dezember 2015

Die deutsche Kultur und ihr Wandel

Gerade eben habe ich folgenden Artikel auf SPON gelesen: SPON Artikel. Dann habe ich einen Blick in die Kommentare geworfen und dacht mir, dass ich jetzt auch meinen Senf dazu geben muss.

In dem Artikel geht es darum, dass sich Traditionen im Wandel der Zeit verändern und anpassen. Nicht zuletzt durch die Zuwanderung anderer Kulturen. Zudem wird darauf Bezug genommen, dass so manche vermeintliche "Tradition" erst durch das NS-Regime zu einer solchen wurde. Auch das Oktoberfest ist keine wirkliche Tradition mehr, sondern ein transnationales Ereignis, bei dem selbst die Australier mit Lederhosen und Dirndl mitfeiern und ihren Spaß haben.

Wenn man sich nun durch die Kommentare quält - ja man muss sich durchquälen, weil da so oft einfach nur dummes Geschwafel steht - dann erkennt man, dass sich dort viele Menschen tummeln, die Angst haben das typisch Deutsche zu verlieren und somit ihre Identität als Deutscher. Auch hört man die ein oder andere rechte Gesinnung und die Angst vor dem IS-lam deutlich heraus.

Zunächst möchte ich nur einmal anmerken, dass die Angst vor dem Islam nichts anderes ist, als eine Angst, die durch die sogenannte "Lügenpresse" erst entstanden ist. Eben durch falsche oder einseitige Informationen und dem sich nicht Auseinandersetzen mit einer fremden Kultur. So wie der Islam bzw. der Koran in arabischen Ländern interpretiert wird, war er gar nicht gedacht! Es steht dort zum Beispiel kein Wort darüber, dass sich Frauen verschleiern müssen. Aber ja... das ist ein anderes Thema. Wir nehmen mit, dass viele Menschen einfach schlecht über andere Kulturen informiert sind und ihre Kultur über die der anderen stellen.

Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. Es soll ja nun um die sogenannte deutsche Kultur gehen. Ich habe mir mal die Frage gestellt, was ich als "deutsche Kultur" betrachte. Jedoch sollte man erst einmal den Begriff Kultur definieren, damit überhaupt klar ist, was denn alles Kultur ist. Kultur hat zwei verschiedene Ebenen. Die eine Ebene ist die wahrnehmbare Ebene von Kultur, in welcher sich die ganzen Feste, Musik, Sprache, Literatur, Theater, Essen, Kleidung, Mimiken, Gesten usw. bewegen. Alles eben, was man sieht, wenn man als Tourist unser Land besucht.
Dann gibt es auf der anderen Seite noch die unbewusste bzw. verborgene Ebene der Kultur. Hierunter versteht man Werte, Normen, Gefühle, Bedürfnisse, Erwartungen etc. Dieser Bereich einer Kultur ist nicht gleich erkennbar. Man muss sich schon bewusst mit den Menschen einer Kultur beschäftigen, damit man versteht, was unter diesen Bereich alles fällt. Es reicht eben nicht, als Tourist durch das Land zu laufen. Man muss bewusst den Kontakt suchen um diese Ebene zu erleben.

Für mich war es recht schwer, die deutsche Kultur zu definieren. Jedoch habe ich es einmal versucht und habe zugleich mit der verborgenen Ebene der Kultur begonnen. Ich komme zwar vom Land, doch bin ich schon seit meinem 18. Lebensjahr aus der Kirche ausgetreten und habe mich relativ früh von der christlich-abendländischen Wertegemeinschaft entfernt. Für mich waren die Moralvorstellungen und die Wertevermittlung durch die Philosophen und auch durch Star Trek, JA STAR TREK!, wichtiger und ich fand es auch interessanter, weil dort kein transzendierendes allmächtiges Wesen irgendwo umherschwebt und das gesamte Leben und den Tod steuert.
Im Bereich von Moral und Werte ist es bei uns eigentlich normal, dass man sich gegenseitig respektiert, nicht mordet, Meinungen anderer toleriert und man sich selbst zu jedem Thema eine eigene Meinung machen soll. Außerdem wird die Würde des Menschen in unserer Gesellschaft sogar rechtlich geschützt und soll von jedem geachtet und beschützt werden. Das sind für mich so die wichtigsten Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Dies sind für mich die Grundpfeiler unserer Kultur. Darauf baut sich alles auf.

Die sichtbare Ebene war für mich einfach zu definieren. Zunächst einmal gehört für mich die Vielzahl der regionalen Dialekte zur deutschen Kultur dazu. Ich kenne kaum ein Land, in dem es so viele verschiedenen Dialekte gibt. Meine Gastfamilie in den USA waren total geplättet, als ich ihnen erklärt habe, dass wir in Deutschland neben dem Hochdeutsch, eine Vielzahl regionaler Dialekte mit komplett anderen Wörtern sprechen. Teilweise haben sogar die einzelnen Dörfer verschiedene Wörter für ein und das selbe Ding. Ich nenne euch jetzt einmal ein paar Beispiele aus dem Schwäbischen Dialekt.
Eine Kartoffel kann sowohl ein Grombiere als auch ein Erdäpfel sein. Oder aber man sagt statt "o" immer "u" und ein "ei" zu einem "ie". So wird aus dem Satz "am Sonntag gehen wir in die Sonne zum Einkehren." ganz einfach "Am Sundig gommer end Sunna ge iekehra.". Nichts ist so vielfältig und einzigartig wie die einzelnen Dialekte in unserer Kultur.



Weiter geht es dann mit dem Essen. Weltweit sind wir für unsere Würste, Sauerkraut und unser Brot bekannt. Kaum ein Land der Welt hat so viele verschiedenen Sorten Brot oder Würste wie Deutschland. Ach ja und dann wenn man schon beim Essen ist, dann ist das Trinken auch nicht weit. Bier ist natürlich hier das Wichtigste! Eine der ältesten Verordnungen ist das "Deutsche Reinheitsgebot", welches genau vorschreibt, aus was ein Bier zu bestehen hat. Auch ein Blick auf die Besteuerung von Bier verrät, dass es mit 7% Mehrwertsteuer als ein Grundnahrungsmittel zählt. Bier ist ein sehr wichtiger Bestandteil in unserer Kultur. (Aus Vereinfachungsgründen wurde an dieser Stelle auf weitere regionale Speisen, wie Christstollen, Maultaschen, Haxn, Matjes etc. verzichtet)

Als Junge vom Land, habe ich natürlich all die tollen und weniger tollen Feste live, in Farbe und bunt miterlebt. Ich beginne mal im Januar und werde mich Richtung Dezember durcharbeiten. Auch werde ich nur Bezug auf Baden-Württemberg nehmen. Es gibt, wie jedem bewusst ist sicher wieder regionale Unterschiede!
Den Anfang machen bei uns am 6. Januar immer die Sternsinger. Verkleidet als die 3 Waisen aus dem Morgenland ziehen Kinder umher und malen ein "C*M*B" mit der jeweiligen Jahreszahl an die Türrahmen. Auch wird an diesem Tag offiziell die schwäbisch alemannische Fasnet ausgerufen, welches dann das nächste Ereignis im Jahr darstellt. Nach der Fasnet kommt dann meist Ostern, der erste Mai, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam. Dann kommt der Sommer. Dort gibt es meist in der letzten Woche vor den Sommerferien vielerorts Kinderfeste. Diese finden montags statt und alle Kinder haben dann schulfrei. Das Wochenende davor ist dann meist auch schon ein Fest. Im Prinzip handelt es sich um ein kleines Volksfest. Meist gibt es einen kleinen Rummelplatz mit Schiffschaukel, Boxautos und Schießbuden. Es wird dort kräftig Bier zu Blasmusik konsumiert. Nach den Sommerferien kommen dann schon die ersten Weinfeste, Mostbesen und dann der Cannstatter Wasen in Stuttgart Bad Cannstatt. Danach gibt es meist dann noch Schlachtplatten (Schlachtfest) und kleinere Dorffeste. Am 11. November gibt es dann die traditionellen St. Martinsumzüge mit Laternen. Ab dem ersten Advent gibt es dann meist an jedem Wochenende irgendwo einen Weihnachtsmarkt. Dann wird Weihnachten gefeiert und zuletzt Neujahr mit Feuerwerk. Unter dem Jahr gibt es dann noch ab und zu kleinere Märkt etc. (Keine Gewährung für Vollständigkeit!)

Viele dieser Feste und Bräuche sind jedoch sehr stark regional und meistens durch die Kirche geprägt. Für mich, einen der aus der Kirche ausgetreten ist, also ein "wiast glaibiger", haben nicht wirklich alle Feste und Bräuche eine Bedeutung. Beispielsweise kann ich mit Pfingsten, Fronleichnam, Christi Himmelfahrt und Co. nichts anfangen. Jedoch Ostern und Weihnachten finde ich wieder sehr wichtig, aber nicht des Glaubens wegen, sondern eher um meine Familie zu besuchen und etwas Zeit mit ihr zu verbringen.

Doch nun zurück zu den Kommentaren unter dem SPON Artikel. Dort wird davon gesprochen, dass wir die Traditionen, Bräuche, Werte und Kultur nicht der "Willkommenskultur" opfern sollen. Eine sehr gewagte Aussage finde ich. Doch ich sehe nicht die "Willkommenskultur" als den Bösewicht an, sondern die eigene Bequemlichkeit! Man sollte sich einmal selbst die Frage stellen, an welchen dieser Traditionen man selbst noch teilnimmt. Ich beobachte immer mehr im Bekanntenkreis, dass kaum jemand noch diese Traditionen pflegt. Es geht schon damit los, dass die Musikvereine immer weniger Mitglieder haben. Kaum ein junger Mensch interessiert sich noch für Märsche, Polkas etc. Man will lieber in einer Rockband spielen oder singt vor dem Fernseher in sein Smartphone rein. Selbiges gilt für die Gesangsvereine und Chöre natürlich auch. Ich könnte noch weiter ausholen und Fußball als Volkssport dazu bringen und auf die dortige Mitgliederanzahl in den Vereinen abzielen. Auch wenn es darum geht ein Dorffest zu organisieren, gibt es immer wieder Probleme, weil die Vereine, welche die Feste organisieren keine oder zu weniger Helfer haben. Auch die Fasnet kämpft mit Nachwuchsproblemen.
Jetzt gibt es hierzu meiner Ansicht nach drei mögliche Ursachen. Die erste und eher am unwahrscheinlichsten ist die, dass immer mehr Ausländer da sind und die sich nicht integrieren und wir deshalb keine Mitglieder in den Vereinen haben. Bullshit! Gerade in Sportvereinen ist der Anteil an Migranten extrem hoch! Man sagt bei uns nicht umsonst zum örtlichen Sportverein SV Russenfeld!
Eine weitere Ursache könnte sein, dass die Vereine es verschlafen haben Jugendarbeit zu betreiben. Dies mag durchaus ein Punkt sein, doch auch Vereine, die sehr viel Jugendarbeit machen, haben Nachwuchsprobleme.
Ich sehe für mich nur eine wirklich realistische Ursache, warum Vereine und auch allgemein das Brauchtum bei uns kaum mehr Unterstützung erhält. Nämlich, dass keiner mehr Lust darauf hat. Gerade im Bekanntenkreis sehe ich immer mehr, wie das Interesse an den regionalen Festen und den Vereinen abnimmt. Polkas und Märsche sind einfach nicht mehr in! So einfach ist das. Genau so wie Trachtenvereine, Schießvereine, Angelvereine, Turnvereine etc. Die Jugend bzw. auch schon meine Generation, die Generation Y hat einfach keine Lust mehr darauf. Okay vielleicht haben wir auch einfach auch keine Zeit dafür. Wir sollen ja alle Abitur machen in 12 statt 13 Jahren, danach dann studieren in einer anderen fernen Stadt, am besten noch im Ausland ein Praktikum machen und nach dem Studium instant 10 Jahre Berufserfahrung haben und den Fachkräftemangel bekämpfen. Da brauch man sich nicht wundern, wenn uns Brauchtum und Traditionen völlig egal werden. Wir haben ganz andere Probleme. Genau so den Dialekt. Wir verlernen bzw. vergessen ihn ganz einfach. Auch wenn unsere Eltern den breitesten Dialekt gesprochen haben und wir damit aufgewachsen sind. Viele legen ihn einfach ab, damit man bessere Chancen in der Berufswelt hat, denn ein Dialekt kann auch eine Karriere behindern.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich es zwar auch schade finde, wenn unsere Kultur sich verändert, aber Kultur ist nichts festes. Kultur ist veränderlich und passt sich der jeweiligen Zeit an. Man sollte auch einmal los lassen und die Veränderung zulassen! Kultur ist etwas, das von der Gesellschaft geschaffen wird. Und gerade jetzt verändert sich unsere Gesellschaft durch die Zuwanderung. Ob es dadurch besser oder schlechter wird kann man nicht beurteilen. Wer weiß denn schon, ob die Kultur die wir bisher hatten besser war? Lässt sich sowas überhaupt messen? Wenn ja, dann wie? Ich bin offen für Neues und bin sehr gespannt auf die Entwicklung!

Montag, 9. November 2015

Wild Island - Ungescriptete Survival Show?

Gestern Abend oder wohl schon eher Nacht war es endlich soweit. Das neue Survival Format von ProSieben unter dem Namen "Wild Island" ging um 23:10 Uhr endlich los. Ich habe erst recht spät von dieser neuen Sendung erfahren. Eigentlich erst letzte Woche, als ich auf Twitter einen Tweet gesehen hab mit dem Hashtag #StopWildIsland. Zunächst dachte ich mir nichts bei dem Hashtag. Doch in dem Tweet ging es nicht um die neue Sendung, sondern darum, dass die YouTuberin Barbierella nicht ihren Kanal promoten soll. Damit war mir schnell klar, dass es ein Video dazu geben muss. Schnell mal diese Barbierella auf YouTube gesucht, denn bisher hab ich nie etwas von ihr gehört. Somit war der Verdacht mit dem Promoten doch sehr nahe. Auf ihrem Kanal hab ich dann schnell das passende Video gefunden. (Hier ihr Video: TV Sender FÖRDERT TIERQUÄLEREI)

Typischer Clickbait Titel dachte ich mir als erstes. Dann hatte das Video geladen und ich bekam erst einmal Werbung. Meow! War ja klar! Der Verdacht mit der Promotion erhärtet sich! Wer ein Video mit einem solchen Titel macht und noch Werbung schält, der will nur Clicks und sich bekannter machen. Doch dann kam endlich das richtige Video. Mich schaut dort eine ernstschauende Barbiepuppe an, die durch Jumcuts immer lustig munter im Bild von links nach rechts und wieder links hopst und dabei noch nach vorne schwankt. Klassisches "Leute ich hab euch etwas zu erzählen" Video im Style von LeFloid. Keine Ahnung ob er es immer noch so macht, aber als ich den vor Jahren mal geschaut hab, dann war das so. Bisher hab ich noch nicht einmal auf den Inhalt geachtet. Ich dacht mir, dass es sich mal wieder um ein 0815 Einheitsbrei handelt. Doch weit gefehlt! Im Video bezieht sich diese Barbierella dann auf einen Trailer, der auf ProSieben lief.

Hierbei handelt es sich um einen Trailer für die neue Sendung "Wild Island". Im Trailer soll ein "Pelikan gewürgt werden" (nicht das was ihr jetzt denkt! ;-) ) und ein "Rochen auf einem Stock aufgespießt über den Strand geschoben" werden. Ok! Klingt jetzt erst einmal nicht gut! Dann erzählt sie noch, dass sie es nicht gut findet, dass ein TV Sender "Tiere zum Spaß" tötet. Denen geht es nur um die Quoten und die bekommt man ja wenn man so etwas zeigt. Sagt die, die Clickbait Titel nutzt. Konnte mir den Kommentar gerade nicht verkneifen. Sie geht auch davon aus, dass die neue Sendung eine so genannte "Scripted Reality" Show sein wird.

Okay okay okay... jetzt war der Punkt für mich gekommen, erst einmal diesen Trailer von ProSieben für die neue Sendung anzuschauen, damit ich mir meine Meinung selbst bilden kann, bevor ich dieses Barbievideo weiter schauen kann. Für alle die den Trailer nicht kennen, hier der Link dazu: Wild Island - Diese Insel schenkt dir nichts (Ist die Playlist aber so heißt das Video).

Nachdem ich mir jetzt den Trailer angeschaut hatte, war ich hell auf begeistert von der neuen Sendung! Ok, der eine versucht einen Pelikan zu fangen und ein Rochen wird tatsächlich über den Strand gezogen, aber das find ich gar nicht so schlimm! Allgemein versteh ich den Aufreger um diese Sendung nicht so ganz. Weiter auf der Seite der Sendung auf ProSieben.de lese ich mir die Artikel durch, schau mir die Videos an und immer mehr freue ich mich auf Sonntag! So eine Sendung im deutschen TV hab ich mir schon sehr lange gewünscht!

Hier etwas zum Konzept: es ist im Prinzip wie "The Island with Bear Grylls". Eine Gruppe von Freiwilligen wird auf einer tropischen Insel ausgesetzt. Kein Kamerateam und kein Produktionsteam ist mit auf der Insel. Nur die Kandidaten. Diese müssen dann auf sich selbst gestellt dort eine gewisse Zeit (bei Wild Island einen Monat) überleben. Gescriptet soll in dieser Sendung nichts sein. Beim Original mit Bear Grylls, wurden zuvor Schweine und Kaimane auf der Insel ausgesetzt, damit das Ökosystem dort nicht durch die Kandidaten zerstört wird, wenn die einfach anfangen alle Tiere zu fangen und zu essen.
Es gibt eine "Dropbox", in der neue geladene Akkus für die Kameras sind und auch leere Speicherkarten. In der Gruppe von Kandidaten sind 2 Kameramänner und eine Kamerafrau. Diese sind ebenfalls ein fester Teil der Gruppe und müssen mit den anderen zusammen überleben. Die leeren Akkus und vollen Speicherkarten werden von diesen dann immer in die "Dropbox" gelegt, damit ein Team diese dann abholen kann.

Soweit so gut. Diese Barbiefrau unterstellt jetzt ProSieben, dass die Sendung gefakt ist und die Kandidaten gar nicht wirklich überleben müssen. Somit ist das Fangen, Töten und Essen von Tieren obsolet. Sie ist weiter der Meinung, dass die Tiere nicht fachmännisch getötet werden und dadurch zusätzlich gequält werden, was ja verboten ist. Hierzu listet sie auf der Facebookseite zum Hashtag #StopWildIsland https://www.facebook.com/stopwildisland sämtliche Paragraphen akribisch auf.

ProSieben konnte es durch den Druck auf Facebook und Twitter nicht lassen und hat sich an die liebe Barbie gewendet. Hier die Antwort von ProSieben:

"Es freut uns, dass Sie sich die Mühe gemacht haben uns Ihre Meinung zu senden.
Tierschutz ist auch für ProSieben ein wichtiges Thema.

Wir bekommen derzeit viele Mails von besorgten Zuschauern zu „Wild Island“. Viele der Kritikpunkte, die im Vorfeld der Ausstrahlung geäußert werden, sind aber so nicht richtig. Schließlich haben die Menschen unsere Sendung noch nicht gesehen. Gerne erläutern wir Ihnen unsere Haltung zu den häufigsten Vorwürfen:

In "Wild Island" werden Tiere zur Belustigung gequält.
 

Falsch. In 'Wild Island' leben 14 Abenteurer auf einer Insel vor Panama. Sie ernähren sich von dem, was die Insel bietet: Pflanzen, Kokosnüsse, Früchte - und auch Tiere. Dabei zeigt das Programm einen wichtigen Aspekt: Wie verändern sich Menschen, die sonst im Überfluss leben. Was wird wichtig? Was wird unwichtig? Was macht Hunger aus mir? Ein Abenteurer: „Wild Island hat mich verändert. Ich lebe jetzt bewusster, weiß, was wirklich wichtig ist."
 

- ProSieben wirbt für das blutige Schlachten von Tieren.
 

Falsch. In „Wild Island“ ist das Beschaffen von Nahrung und Wasser ein zentrales Thema. Man sieht Jagdversuche, die meistens scheitern. Und man sieht, dass Tiere gefangen werden. Das mag in Zeiten, in denen sich viele Menschen aus der Kühltheke ernähren, den ein oder anderen verstören. Wichtig: Szenen, in denen Tiere blutig getötet werden, sehen die Zuschauer nicht.
 

- Ungeübte Abenteurer meucheln Tiere.
 

Falsch. Alle Abenteurer wurden in einem Survivaltraining unterrichtet, wie man Tiere artgerecht tötet. Im Cast ist mit Gregor ein Jäger, der auf einem Bauernhof lebt und seit Jahren Erfahrungen mit dem Leben und Töten von Tieren hat.
 

- Die Abenteurer sind angehalten, Tiere zu töten.
 

Falsch. Die Abenteurer entscheiden frei, wie sie leben und was sie essen. Und ob sie jagen.
 

Wir möchten Sie einladen, sich ab Sonntag eine Folge der Sendung anzusehen. Danach stehen wir gerne für eine offene Diskussion zur Verfügung.

Freundliche Grüße aus Unterföhring!

Ihre ProSieben Zuschauerredaktion
Anne Meißner
www.prosieben.de"

Wenn man sich dann weiter über die Sendung informiert und sich die Kandidaten genauer anschaut, dann merkt man schnell, dass die Auswahl nicht zufällig geschehen ist. Mit dabei sind die bereits vorhin erwähnten 2 Kameramänner und die Kamerafrau, ein Arzt, ein Handwerker und ein Jurist, der aber auch Jäger ist. Zudem wurden alle Kandidaten einem Survival Training unterzogen. Dieses wurde von Ross Bowyer, welcher wie beim Vorbild der Sendung, als Bear Grylls Ersatz herhalten muss, durchgeführt.

Ich fasse zusammen: ProSieben lässt diese Kandidaten alleine auf einer Insel und schaut lediglich zu, was passiert. Unter den Kandidaten sind "Fachleute", damit es halbwegs funktionieren kann, denn alleine mit Schuhverkäuferinnen, Stuntfrauen und Hobby-YouTubern wären wahrscheinlich alle nach nur 3-4 Tagen an Dehydrierung gestorben.

Warum aber empören sich jetzt so viele Menschen über das Format? Vor allem schon bevor es im TV überhaupt zu sehen ist? Ich bin der Meinung, dass man erst einmal warten sollte bevor man so gegen ein neues Format loswettert!

Jetzt ist natürlich schon Montag! Gestern kam die besagte Sendung. Ich, als TV Junkie und Survival-Fan, hab es mir nicht nehmen lassen, die Sendung zu schauen. Was habe ich erwartet? Was hab ich bekommen? Wurden Tiere vor laufender Kamera gequält? War die erste Folge gescriptet oder nicht?

Zunächst hab ich ein Format erwartet, bei dem die Kandidaten tatsächlich auf sich alleine gestellt und ohne externe Hilfe vier Wochen auf einer Insel überleben müssen. Gleich zu Beginn wurden Ausschnitte aus den nächsten Folgen gezeigt. Also wurde man gespoilert! Dort war zu sehen, dass sich jemand ernsthaft verletzen wird und per Funk ein Rettungsteam/Ärzteteam angefordert werden musste. Bedeutet für mich: wenn es hart auf hart kommt, dann drücken die Kandidaten auf die Tränendrüse und werden abgeholt. Auch wird keiner von ihnen wirklich in Gefahr geraten, da auch zu sehen war, dass die Kandidaten eine Sanitätstasche dabei haben. Da wird das nötige drin sein, damit die Erstversorgung gewährleistet ist. Auch ein Hubschrauber steht laut der Off-Stimme bereit.

In der ersten Folge, haben die Kandidaten bisher nur ein paar Kokosnüsse gegessen. Ich als Survival-Fan weiß aus Sendungen wie "Man vs Wild" (zu Deutsch: Ausgesetzt in der Wildnis) und anderen Formaten, dass man nach ein paar Tagen mit Kokosnüssen irgendwann Durchfall bekommt. Dies ist nicht gut, da man zusätzlich Wasser verliert, welches man dann wieder zu sich nehmen muss. Oft aber schwer ist, da man eh kaum Trinkwasser hat. Im Notfall muss dann halt ein Meerwassereinlauf her! Auch hatten die Kandidaten 20 Liter Trinkwasser in Kanistern dabei. Also ist auch das Wasser für die ersten beiden Tage kein Problem. Die sollen sich wahrscheinlich erst ein Camp aufbauen.

Nun wurden ja im Prinzip Tag 1 und Teile von Tag 2 gezeigt. In der ersten Nacht hatten sie noch kein Feuer. Wasser haben sie auch noch nicht! Bin gespannt wie es weiter geht.

Alles in allem war die erste Folge mehr als langweilig! Warum? Naja, es ist ja nichts passiert! Kein Skandal, keine nackten Menschen, kein wirklicher Streit, keine Veganerin die versucht die armen Tiere zu schützen! Nicht! Genau das erwarte ich von den nächsten Folgen auch! Langeweile! Ed Stafford hat sich für 60 Tage auch einmal auf einer Insel aussetzen lassen und hat sich dabei selbst gefilmt. Was hat er dort gemacht? Nichts! Essen beschafft, Trinken beschafft, Feuerholz gemacht und geschlafen. Mehr nicht! Genau so wird dieses "Wild Island" auch.

Ob Tiere wirklich gequält werden und zu Unterhaltungszwecken oder für Quoten getötet werden, wird man erst erfahren, wenn herauskommt, ob die Sendung gescriptet ist oder nicht! Wenn sie nämlich entgegen der weitläufigen Meinung nicht gescriptet ist, dann geht es wirklich (!) ums Überleben! Und dann darf man doch Tiere töten um etwas zu essen zu haben!

So, das war dann mal mein erster Blogeintrag! Ich hoffe, dass er euch gefallen hat. In Zukunft werde ich euch auf dem laufenden halten, was "Wild Island" angeht. Viel Spaß mit meinen weiteren Einträgen.